In der vergangenen Woche besuchten 15 Personen des CDU - Ortsverbandes Wiedenbrück die JVA Bielefeld-Brackwede. Als Gast hatte man André Kuper MdL eingeladen, der Besuch kam auf Vorschlag des Wiedenbrücker Vorstandsmitgliedes Jochen Buschsieweke, der in diesem Hause tätig ist, zu Stande.
Bei äußerer Betrachtung der Anlage sah man gleich, das es sich um einen Hochsicherheitstrakt handelte. Der Einlaß erfolgte durch mehrere Schleusen, jeder Teilnehmer mußte seinen Personalausweis hinterlegen – die Besucher waren vom Ortsverband namentlich angemeldet.
Vor Ort empfing der Leiter der JVA, Herr Uwe Nelle-Cornelsen, die Gruppe. Er ist seit 27 Jahren in der Justiz tätig und leitet seit ca. 1 ½ Jahren die örtliche Einrichtung. Somit konnte er viel aus seiner eigenen Erfahrung berichten. Doch zunächst gab er eine Einführung zu den Gegenheiten vor Ort.
Die JVA Bielefeld-Brackwede gibt es seit 1977; sie ist mit 482 männlichen und 69 weiblichen Personen restlos belegt. In diesen Zahlen sind 120 Plätze für Untersuchungshäftlinge enthalten. 39% der Gefangenen sind Ausländer, 17% Deutsche mit ausländischen Wurzeln. Insgesamt sind in dieser JVA ca. 330 Personen beschäftigt.
Die JVA besteht aus sieben Gebäudeteilen, die alle ihren einzelnen Stellenwert auf Unterbringung und Beschäftigung haben. Auf Grund des Bedarfs soll die JVA baldmöglichst um 130 Haftplätze sowie verschiedene Dienst- und Funktions-räume erweitert werden, auch stehen umfangreiche Renovierungen an.
Nach der Einführung leitete uns Herr Nelle - Cornelsen gemeinsam mit Jochen Buschsieweke durch die verschiedenen Gebäudeteile. Beeindruckend die langen, übersichtlichen Flure in jedem Gebäude, (bei Betreten eines neuen Raumes wurde dieser immer wieder mit großen Schlüsseln auf- und zugeschlossen). So erhielt die Gruppe Einblick in die Aufgabengebiete der Mitarbeiter/innen in den verschiedenen Haftbedingungen, hörten von Ekel-Attacken durch einzelne Häftlinge, erhielten Zugang in den Raum für Neuankömmlinge zur Registrierung, Raum für die zeitweilige Unterbringung von besonders gefährdeten Menschen, in die „offenen“ Besucherräume und Räumlichkeiten, in denen man durch eine Glasscheibe vom Besucher getrennt ist; die Arbeitsräume; den Gottesdienstraum, der von beiden großen Konfessionen zu Gottesdiensten, Gesprächen und Veranstaltungen gemeinsam genutzt wird und den Kunstrasen-Sportplatz (aus Sicherheitsgründen überspannt – damit kein Hubschrauber landen kann). Der ganze Gebäudekomplax ist umgeben von einer riesigen Mauer, an den Winkelecken Wachtürme, die stets besetzt sind.
Als man nach ca. 3 Stunden die JVA verließ, hatten alle viel dazu gelernt und waren von allem, was sie gesehen und gehört hatten, sehr beeindruckt. Einstimmige Meinung: Dieser Besuch war höchst interessant und hat sich gelohnt.