Auftaktveranstaltung zur Kommunalwahl 2020
Die Schwerpunkte hätten sich verlagert, und dieser Entwicklung wolle die CDU mit ihrem Programm Rechnung tragen. „Das Wichtigste ist in der momentanen Situation, dass wir den Menschen ganz genau zuhören“, unterstreicht die stellvertretende Stadtverbandschefin Aysegül Winter. Und Küppers ergänzt: „Uns als CDU treibt in diesen Tagen um, wie wir die Gesellschaft zusammenhalten und die Zukunft unserer Stadt aktiv gestalten.“ Für die Christdemokraten steht beim Urnengang am 13. September viel auf dem Spiel: Die – im besten Fall absolute – Mehrheit im Stadtparlament soll verteidigt werden. Darüber hinaus soll CDU-Mann Theo Mettenborg auch in den kommenden fünf Jahren Chef im Rathaus bleiben. „Auf jeden Fall eine schöne Zahl“ wünscht sich Fraktionssprecher Henkenjohann als Ergebnis für die Ratswahl. Trotzdem dürfe man nicht verkennen, dass die Konkurrenz durch die neue Wählervereinigung Move größer geworden sei. Zuversichtlich sind die Christdemokraten dennoch: „Wir wollen alle 19 Wahlkreise direkt holen.
Alles andere ist ein Bonus obendrauf“, sagt Henkenjohann. Fest im Sattel sitzt Bürgermeister Theo Mettenborg. Im Rennen um das kommunale Spitzenamt gilt er über Parteigrenzen hinweg als Favorit. Vor sechs Jahren holte er trotz dreier Gegenkandidaten 68,5 Prozent. Aktuell gibt es mit Sonja von Zons (Grüne) und Brigitte Frisch-Linnhoff (SPD) nur zwei Herausforderinnen. Zurzeit präge das Krisenmanagement infolge des massenhaften Corona-Ausbruchs bei Tönnies seinen Arbeitsalltag, bekräftigt Mettenborg. Dabei sei er mit vielen Werkvertragsarbeitern in Kontakt gekommen, etwa wenn es um Schwierigkeiten mit der Beendigung der häuslichen Quarantäne gehe. „Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass ganz viele liebe, bescheidende Menschen in unserer direkten Umgebung wohnen“, sagt Mettenborg.
Die Rheda-Wiedenbrücker CDU sieht sich nach eigenem Bekunden „nach wie vor als Volkspartei“. Stadtverbandsvorsitzende Henrika Küppers: „Wir wollen alle wichtigen Themen besetzen und uns kümmern.“
An der politisch beschlossenen Mischung aus wohnortnahem Einzelhandel sowie Wohnen will die CDU festhalten. Zugleich fordert sie aber auch, dass der Investor in Sachen Parken, Verkehrskonzept und Innenstadtanschluss noch nachbessern muss. Fraktionschef Henkenjohann: „Funktioniert das nicht, kann es auch eine reine Wohnbebauung geben.“
Dass die Doppelstadt trotz der Einnahmeausfälle durch die weltweite Coronakrise gut dasteht, führt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sabine Hornberg darauf zurück, „dass wir in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet haben“. Trotzdem müssten nach einem Kassensturz vor allem freiwillige Leistungen auf den Prüfstand gestellt werden.
Die CDU fordert von der Verwaltung eine nachhaltige Wohnraumentwicklungsstrategie, um eines der drängendsten Probleme der Stadt dauerhaft in den Griff zu bekommen. „Uns fehlen vor allem Flächen, die wir kaufen können“, sagt Henkenjohann. Bei Neubaugebieten sollen künftig 20 Prozent der Einheiten dem sozialen Wohnungsbau vorbehalten werden.
Die Sanierung der Hauptstraße, der Ausbau des Radwegenetzes und die Schaffung einer Schnellbuslinie nach Paderborn stehen für die CDU obenan. „Doch zu einer zukunftsfähigen Infrastruktur gehört auch die weitere Digitalisierung der Schulen“, sagt Henrika Küppers. Man strebe zeitnah eine flächendeckende Ausstattung der Schüler mit mobilen Endgeräten wie Tablet-PCs an.
Die Betreuungsquote im Kindergartenbereich von nahezu 100 Prozent will die CDU halten. Steige die Nachfrage, müsse man nachjustieren. Für den Bildungsbereich nennt die Partei den Ausbau des Gesamtschulstandorts Wiedenbrück und die Erweiterung der Parkschule als Eckpfeiler.
Quelle: "Die Glocke" vom 22.07.2020