CDU Stadtverband Rheda-Wiedenbrück

Auftaktveranstaltung zur Kommunalwahl 2020

In Anbetracht der lokalen Auswirkungen der Coronakrise geht es der CDU im anstehenden Kommunalwahlkampf ums Maßhalten: „Wir wollen keine Versprechungen machen, die wir nicht einlösen können“, unterstreicht Uwe Henkenjohann.
 (v. l.) Bürgermeister Theo Mettenborg, CDU-Stadtverbandsvorsitzende Henrika Küppers, ihre Stellvertreterin Aysegül Winter, Schriftführer Stefan Schlepphorst, Fraktionschef Uwe Henkenjohann und seine Stellvertreterin Sabine Hornberg (Quelle (v. l.) Bürgermeister Theo Mettenborg, CDU-Stadtverbandsvorsitzende Henrika Küppers, ihre Stellvertreterin Aysegül Winter, Schriftführer Stefan Schlepphorst, Fraktionschef Uwe Henkenjohann und seine Stellvertreterin Sabine Hornberg (Quelle "Die Glocke")
Eine endlos lange Wunschliste ist das Wahlprogramm, das die Christdemokraten der Doppelstadt jetzt vorgestellt haben, folglich nicht. Die Parteistrategen haben sich auf Kernaussagen zu aus ihrer Sicht zentralen Themen wie Wohnen, Arbeit, Infrastruktur und Klimaschutz beschränkt. „Wir wenden uns als CDU aktuell vor allem den Fragen zu, die die Menschen in unserer Stadt bewegen“, sagt Henrika Küppers. Die Vorsitzende des CDU-Stadtverbands betont zugleich: „Es ist festzuhalten, dass die Corona-Pandemie viele Dinge in Rheda-Wiedenbrück und im Kreis Gütersloh in einem anderen Licht erscheinen lassen als noch vor einem halben Jahr.“


Die Gesellschaft zusammenhalten

Die Schwerpunkte hätten sich verlagert, und dieser Entwicklung wolle die CDU mit ihrem Programm Rechnung tragen. „Das Wichtigste ist in der momentanen Situation, dass wir den Menschen ganz genau zuhören“, unterstreicht die stellvertretende Stadtverbandschefin Aysegül Winter. Und Küppers ergänzt: „Uns als CDU treibt in diesen Tagen um, wie wir die Gesellschaft zusammenhalten und die Zukunft unserer Stadt aktiv gestalten.“ Für die Christdemokraten steht beim Urnengang am 13. September viel auf dem Spiel: Die – im besten Fall absolute – Mehrheit im Stadtparlament soll verteidigt werden. Darüber hinaus soll CDU-Mann Theo Mettenborg auch in den kommenden fünf Jahren Chef im Rathaus bleiben. „Auf jeden Fall eine schöne Zahl“ wünscht sich Fraktionssprecher Henkenjohann als Ergebnis für die Ratswahl. Trotzdem dürfe man nicht verkennen, dass die Konkurrenz durch die neue Wählervereinigung Move größer geworden sei. Zuversichtlich sind die Christdemokraten dennoch: „Wir wollen alle 19 Wahlkreise direkt holen.

Mettenborg gilt als Favorit für Bürgermeisteramt

Alles andere ist ein Bonus obendrauf“, sagt Henkenjohann. Fest im Sattel sitzt Bürgermeister Theo Mettenborg. Im Rennen um das kommunale Spitzenamt gilt er über Parteigrenzen hinweg als Favorit. Vor sechs Jahren holte er trotz dreier Gegenkandidaten 68,5 Prozent. Aktuell gibt es mit Sonja von Zons (Grüne) und Brigitte Frisch-Linnhoff (SPD) nur zwei Herausforderinnen. Zurzeit präge das Krisenmanagement infolge des massenhaften Corona-Ausbruchs bei Tönnies seinen Arbeitsalltag, bekräftigt Mettenborg. Dabei sei er mit vielen Werkvertragsarbeitern in Kontakt gekommen, etwa wenn es um Schwierigkeiten mit der Beendigung der häuslichen Quarantäne gehe. „Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass ganz viele liebe, bescheidende Menschen in unserer direkten Umgebung wohnen“, sagt Mettenborg.

CDU sieht sich als Volkspartei

Die Rheda-Wiedenbrücker CDU sieht sich nach eigenem Bekunden „nach wie vor als Volkspartei“. Stadtverbandsvorsitzende Henrika Küppers: „Wir wollen alle wichtigen Themen besetzen und uns kümmern.“

Kolpingstraße: An der politisch beschlossenen Mischung aus wohnortnahem Einzelhandel sowie Wohnen will die CDU festhalten. Zugleich fordert sie aber auch, dass der Investor in Sachen Parken, Verkehrskonzept und Innenstadtanschluss noch nachbessern muss. Fraktionschef Henkenjohann: „Funktioniert das nicht, kann es auch eine reine Wohnbebauung geben.“

Finanzen: Dass die Doppelstadt trotz der Einnahmeausfälle durch die weltweite Coronakrise gut dasteht, führt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sabine Hornberg darauf zurück, „dass wir in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet haben“. Trotzdem müssten nach einem Kassensturz vor allem freiwillige Leistungen auf den Prüfstand gestellt werden.

Wohnraum: Die CDU fordert von der Verwaltung eine nachhaltige Wohnraumentwicklungsstrategie, um eines der drängendsten Probleme der Stadt dauerhaft in den Griff zu bekommen. „Uns fehlen vor allem Flächen, die wir kaufen können“, sagt Henkenjohann. Bei Neubaugebieten sollen künftig 20 Prozent der Einheiten dem sozialen Wohnungsbau vorbehalten werden.

Infrastruktur: Die Sanierung der Hauptstraße, der Ausbau des Radwegenetzes und die Schaffung einer Schnellbuslinie nach Paderborn stehen für die CDU obenan. „Doch zu einer zukunftsfähigen Infrastruktur gehört auch die weitere Digitalisierung der Schulen“, sagt Henrika Küppers. Man strebe zeitnah eine flächendeckende Ausstattung der Schüler mit mobilen Endgeräten wie Tablet-PCs an.

Betreuung und Bildung: Die Betreuungsquote im Kindergartenbereich von nahezu 100 Prozent will die CDU halten. Steige die Nachfrage, müsse man nachjustieren. Für den Bildungsbereich nennt die Partei den Ausbau des Gesamtschulstandorts Wiedenbrück und die Erweiterung der Parkschule als Eckpfeiler.

Integration: Aus CDU-Sicht ist dies „eines der schwierigsten Themen für unsere Stadtgesellschaft“. Mit Clearingstelle, Willkommensagentur und Wohnraumkontrolle sei aber schon einiges erreicht. Man bleibe am Ball.

Quelle: "Die Glocke" vom 22.07.2020